RADLTOUR 2009

 

Durchs Alpenvorland

 

Strecke: Von Feldkirch in Vorarlberg über Bregenz ins Bayerische. Lindau, Immenstadt, Füssen, Bad Tölz, um den Chiemsee, Bad Reichenhall zum Königssee. Zurück nach Österreich bei Hallein, ins Salzkammergut über St.Gilgen zum Attersee, Gmunden, Steyr, Seitenstetten, Wieselburg, St.Pölten Tulln in die Heimat.

Benützte Radwege:

Rheintalweg: Von der Illmündung bis Bregenz Durchgehend Asphalt, keine Steigungen, absolut familientauglich

Bodenseeradweg: Bregenz bis Lindau Asphalt, keine Steigungen, stark frequentiert

Bodensee Königsseeradweg: Von Lindau bis zum Königssee Alles ist möglich, Asphalt bis Feldweg, kurze steile Abschnitte, gute Beschilderung

Verbindungsweg Hallein – Salzkammergut:  Teils Straßenbegleitweg, teils Nebenstraßen

Salzkammergutradwege: St.Gilgen bis Gmunden (über Attersee) Überwiegend asphaltiere Güterwege

Mostviertelradweg: Haidersfeld bis Wang  Hügelig im Zick-Zack-Kurs auf Güterwegen

Meridianradweg: Wang bis St.Pölten Meist Nebenstraßen

Wienerwaldweg: St.Pölten  bis Neulengbach Längere unbefestigte Abschnitte

Große Tulln Radweg: Neulengbach bis Tulln Flach, Asphalt, familientauglich

Donauradweg: Tulln bis Wien „Radlautobahn“ , flach wie Holland

Landschaft:

Wir durchfahren das komplette Alpenvorland zwischen Bregenz und St.Pölten. Immer in Respektabstand zu den steil aufragenden Gipfel der Alpen. Durch Wiesen, Weiden, und Wälder, aufgelockert durch die vielen Seen des bayerischen Alpenvorlandes, oder das Seengebiet im Salzkammergut. Lediglich im kleinen deutschen Eck bis Berchtesgaden dringen wir tiefer in die Bergwelt ein. Die typische bayerische Mentalität und Redensart trifft man erst ab Füssen an. Erwähnenswert die bayerische Bierlandschaft. Es hat den Anschein, daß es in jeder Gemeinde mindestens eine Brauerei gibt. Ab St.Pölten wieder ein gewohntes Bild von landwirtschaftlich intensiv genutzten Ackerflächen.

 

Tagebuch

Samstag 6.6     Anreise nach Feldkirch und weiter bis Bregenz 

Wolkig, Regen

05:30 Abfahrt von daheim
07:45 Stammersdorf erreicht
09:40 Im Zug Transalpin nach Feldkirch
17:00 Durch das verregnete Feldkirch
18:30 Erste Panne
20:00 Souverän reservierte Unterkunft in Bregenz erreicht
21:00 Abendessen und aufwärmen
 

Der Radlerhöhepunkt des Jahres steht vor der Tür. Frühmorgens treten drei Radler die ersten Kilometer der Bundeshauptstadt entgegen. In Stammersdorf ist der Trupp komplett und Wolfi leitet uns traditionell zum Westbahnhof. Diesmal über eine andere kürzere Route mit weniger Ampelstopps. Am Westbahnhof sind überraschend viele Tourenradler anzutreffen. Die Räder sind schnell verladen. Schon sitzen wir im Zug Transalpin Richtung Feldkirch. Wie prognostiziert begrüßt uns Feldkirch mit anständigen Regen. Trotzdem und obwohl auch eine Weiterfahrt mit Regionalzügen möglich wäre, schmeißen sich alle Radler ohne murren in die Regenkluft und starten die heurige Tour durch ein verregnetes Feldkirch. Gut das wir in dieser Gegend schon bei der Tour 2007 unterwegs waren. So ist der Verbindungsweg zum Rheintalweg schnell gefunden. Nach einem mysteriösen Rendezvous mit einem „alkoholisch verwirrten“ Landsmann am Illspitz ziehen die Radler am Rheintalweg Bregenz entgegen. Kräftiger Rückenwind hilft dabei und lässt den unablässigen Regen weniger erscheinen. Bei voller Fahrt durch tiefe Pfützen spritzt das Wasser meterweit in die angrenzenden aufgeweichten Wiesen. Wer jetzt denkt vier Radler irren einsam im Regen durch eine gottverlassene Gegend, der irrt gewaltig. Immer wieder begegnen wir Radler oder Wanderer. Auf einem angrenzenden Sportplatz wird sogar ein Fußballmatch ausgetragen. Schließlich sorgt noch eine Reifenpanne für Abwechslung in der Truppe. Unter einer Brücke starten wir die Reparaturen. Hier sind wir zwar vom Regen geschützt, durch den kalten Wind artet die Reparatur im wahrsten Sinn des Wortes zu einer Zitterpartie aus. Jetzt kräftig in die Pedale treten um wieder „Betriebstemperatur“ zu erlangen. Schon ist Hard erreicht. Es trennen uns nur noch wenige Kilometer von unserem heutigen Etappenziel in Bregenz. Auch die richtige Abzweigung vom Radweg entlang der Bregenzer Ach ist auf Anhieb gefunden. Pünktlich um 20:00 Uhr beziehen vier unterkühlte Radler das erste Quartier dieser Reise. Beim Abendmahl in der warmen Gaststube im nächstgelegenen Hotel taut man allmählich wieder auf.

 

Sonntag 7.6.      Bregenz nach Oberstaufen

Bewölkung reißt nach und nach auf, abends erneut Regen

09:30 Abfahrt
10:30 Am Bregenzer Festspielgelände
11:00 Wechsel ins „Boarische“ und auf den Bodensee-Königseeradweg
12:00 Mittag in Hergensweiher
15:30 kurze Regenpause bei Gestratz
17:00 Oberstaufen
17:45 Zimmer bezogen
19:30 Nach Regenschauer ausschwärmen zum Abendmahl
 

Die morgendliche Restbewölkung reißt schnell auf. Als wir den neuen Bühnenaufbau der Bregenzer Festspiele begutachten lacht die Sonne vom Himmel. Österreich ade! Die Reise wird „boarisch“. Bei Lindau wechseln wir vom Bodensee- auf den Königseeradweg. Beim mittägigen Einkehrbremserl sind die wärmenden Sonnenstrahlen im Schanigarten zu genießen. Die Landschaft wird zunehmend hügeliger, sowie Wiesen- und Waldreicher. Ein kurzer Regenguss in der Nähe von Gestratz beschert uns die erste Müslipause, rechtzeitig vor dem steilsten Abschnitt der heutigen Etappe. In Oberstaufen beschließen wir den „radtechnischen“ Teil und finden schließlich Unterkunft im Gästehaus Lingg, einem richtigen „Holzhaus“. Kaum sind die Räder verstaut, geht ein mächtiges Gewitter über Oberstaufen nieder. Mit einem ausgedehnten Spaziergang durch den Ort versuche ich das Abendessen hinauszuzögern. Die mittägigen Käsespätzle sind immer noch nicht verdaut und führen zu vermehrten „Gasaustritt“. Schlußendlich kommt es doch noch zum Abendmahl und einem amüsanten Tagesausklang im Restaurant Roma.

 

Montag 8.6.      Oberstaufen nach Schwangau

Wolkig, kühler Wind

09:15 Abfahrt

11:00 Durch Immenstadt

12:00 Punkt Zwölf Uhr Mittag in Vorderburg
15:00 Höchster Punkt der Reise auf 1000m erreicht
15:30 Kurskorrektur bei Oys
16:00 Duell der Radler
17:00 In Füssen
18:00 Zimmer im bekannten Hanselewirt in Schwangau
 

Bei kühlen aber sonnigen Wetterverhältnissen starten die Radler in den neuen Tag. Bis Immenstadt folgt der Radweg dem Verlauf der Bahnlinie. Zu unserer Rechten erhebt sich ein gewaltiges Bergmassiv, welches zum Teil in Wolken gehüllt ist. Im Alpsee zu unseren Füßen (bzw. zu unseren Rädern) glitzert die Morgensonne auf den zarten Wellen. Im Zick-Zack-Kurs folgen wir dem Weg durch Immenstadt bis zum abrupten Ende vor einer Baustelle. Schon ist ein älterer Radler zur Stelle, der die Umleitung zum Radlweg langwierig aber mit deutscher Gründlichkeit beschreibt. Durch ruhiges Augebiet kehren wir Immenstadt den Rücken und setzen unsere Fahrt in ländliches Gebiet fort. Ein „Abschneider“ durch den Hof einer Brauerei macht durstig und lässt an ein Einkehrbremserl denken. Drei Ortschaften später ist es endlich soweit. Punkt 12 Uhr ist in Vorderbruck ein einladender Gastgarten gefunden. Wir benutzen weiterhin Nebenstraßen und erreichen so den höchsten Punkt der Reise auf 1000m Seehöhe -  Fototermin. Nach einer kurzen unspektakulären Abfahrt ist eine Kurskorrektur bei ersten Regentropfen erforderlich. Vor Nesselwang ist der Trupp wieder auf Kurs und der einsetzende Regen ausgetrickst. In der hügeligen Landschaft durch Wiesen und Wälder liefern wir uns ständig Überholduelle mit zwei deutschen Radlern. Eine Rast mit herrlichem Ausblick auf die umliegende Bergwelt beendet schließlich das Duell. Am späten Nachmittag rollen die Radler in Füssen zu Herbergsuche ein. Auch letztes Jahr bei der Tour zur Adria hatten wir uns hier eingefunden, und es war auch an einem Montag. Traditionsbewusst wird wieder der Hanselewirt in Schwangau auserkoren. Lediglich das Abendessen kann diesmal wetterbedingt nicht auf der Sonnenterasse genossen werden. 

Dienstag 9.6.       Schwangau nach Bad Tölz

Bewölkt, kühl

09:15 Abfahrt
10:30 Flußquerung
11:45 Mittagsrast in Saulgrub
17:55 Tourismusinformation Bad Tölz erreicht
18:30 Zimmer bezogen
19:30 Abendmahl und Tagesausklang in der verregneten Altstadt
 

Dunkle Wolken hängen über Schloß Neuschwanstein als die Radler Schwangau verlassen. Kühler Wind treibt uns an einem großen Weiher und etlichen Ortschaften vorbei. Auf geschotterten Güterwegen passieren wir mehrere Weidegebieter und kommen den weidenden Milchkühen sehr Nahe. Die schenken uns jedoch wenig Beachtung. Nahtlos wechselt der Trupp auf einen Forstweg, der laut Kartenmaterial über eine Strecke von 15 Kilometer durch den Wald führt. Jetzt nur nicht vom Kurs abkommen! Mitten im Wald ist ein seicht wasserführender Fluß zu durchqueren. Nachdem sich zwei Radler vor uns dabei nasse Füße geholt haben, ziehe ich es vor abzusteigen und von Stein zu Stein ans andere Ufer zu balancieren. Während sich der deutsche Radlerkollege von seinem nassen Beinkleid befreit, schickt sich unser Trupp, diesen Waldabschnitt zu meistern, denn allmählich stellt sich Hungergefühl ein. Gegen den Hunger finden wir im Städtchen Saulgrub, im Schanigarten des Gasthof Post „wirksame Gegenmittel“. Auch nachmittags ist der Wind auf unserer Seite und treibt den Trupp durch Wäldchen und Wiesen gen Osten. Zur Rechten erheben sich nach wie vor die schroffen Felsen der Tiroler Alpen. In Ohlstadt erblicken wir die Radduell-Kontrahenten des gestrigen Tages. Anstelle einer weiteren Herausforderung gehen wir heute sofort in die gemütliche, traditionelle Schnittenpause über. Hierbei wird beschlossen, die heutige Etappe bis Bad Tölz auszudehnen. Bereits 10 Kilometer vor Bad Tölz kann ich in Bad Heilbrunn eine „Pension Resi“ ausmachen. Braucht mir nur noch ein „Benno Berghammer“ oder ein „Pfeifer“ über den Weg laufen. Durch die Kurzone und den Kurpark rollen die Radler bis ins Zentrum von Bad Tölz ein. Fünf Minuten vor Büroschluss betreten wir das Fremdenverkehrsbüro. Erhalten trotzdem freundlich eine Bleibe für die kommende Nacht und werden ausdrücklich vor dem Fahrradfahren in den Fußgängerzonen gewarnt. Hier wird anscheinend „scharf geschossen“. Nach dem Beziehen der Zimmer (mit im wahrsten Sinn des Wortes „verhängnisvoller“ Stufe) und Abendmahl in der Pizzeria Milano, folgt ein abendlicher Bummel durch die regennasse Fußgängerzone. Im überdachten Innenhof eines gut besuchten Lokals ergattern wir bei einer gut gelaunten Kellnerin nach langen Bitten und Betteln vier „Nusserne“. Prost, auf eine erfolgreiche Reise!

 

Mittwoch 19.6.      Bad Tölz nach Elbach

Morgens leichter Regen, am Abend Sonnenschein

09:00 Fachsimpeln im Souveniergeschäft
09:30 Weiterfahrt
11:30 Dreharbeiten am Golfplatz (Rosenheimcops?)

12:00 Gmund am Tegernsee kein Gasthaus auffindbar

16:00 Fußwäsche im Schliersee

16:30 kurze Regenpause am Bahnhof

17:00 Proviant auffrischen
18:00 Etappenziel GH Sonnenkaiser in Elbach erreicht
 

Vor der Weiterfahrt begebe ich mich in ein Souvenirgeschäft und treffe auf einen älteren Verkäufer, beziehungsweise handelt sich auch um den Inhaber des Ladens, der selbst professioneller Rennradler ist. Natürlich verfallen wir sofort ins fachsimpeln und ich komme nicht drum rum sein edles „Rennpferd“ zu begutachten. Zu guter Letzt erhalte ich einen großzügigen Freundschaftsrabatt auf meinen Einkauf. Zurück am Radlweg verlassen wir das geschäftige Treiben in Bad Tölz. Es folgt ein holpriger, unbefestigter Güterweg. Wieder auf Nebenstraßen unterwegs, kündigt eine Warntafel „Vorsicht fliegende Golfbälle“ eine Golfanlage an, die es zu durchqueren gilt. Hier können Dreharbeiten beobachtet werden. Den mitwirkenden Schauspielern zufolge, könnte es sich um eine Folge zu der Fernsehserie „Die Rosenheimcops“ handeln. Zur Mittagszeit erreichen wir Gmund am Teggernsee. Zur Gasthaussuche wird ausgeschwärmt – leider ohne Erfolg. Vier hungrige Radler formieren sich und ziehen weiter bis zu einer Sommerrodelbahn bei Ödburg, wo auch für das leibliche Wohl gesorgt ist. Der nächste Streckenabschnitt hat einige kurze aber steile Berg- und Talfahrten zu bieten, bis zwischen den Baumwipfel der Schliersee zum Vorschein kommt. Fußbad im See? – Gute Idee! Eben haben wir dem Schliersee den Rücken gekehrt, ereilt uns ein heftiger Regenguss. Beim nahegelegenen Bahnhof gesellt sich unsere Mannschaft zu den anderen regenscheuen Radler und Wanderer um das himmlische Nass abzuwarten. Ein Supermarkt direkt am Radlweg bietet sich an den Proviant aufzufrischen und meinen Gusto nach Rumkugeln zu stillen. Mittlerweile haben sich alle Wolken verzogen und bei herrlichem Sonnenschein setzen vier Radler, eine Österreich- und eine Rumfahne die Reise fort. In dieser ländlichen Gegend ziehen wir es vor, vorab eine Herberge für die heutige Nacht telefonisch zu reservieren. Beim Abendmahl im Schanigarten vom Gasthof Sonnenkaiser treffen wir auf den Radlerkollegen „mit dem nassen Fuß“. Auch die beiden Radler haben hier Quartier bezogen. Vermutlich benutzen sie die gleichen Reiseunterlagen.

 

Donnerstag 11.6.   Elbach nach Gstadt am Chiemsee

Vormittags Regenschauer, nachmittags aufgelockert, windig

09:00 Abfahrt
09:30 Regenpause
10:30 3 Radler vom Weg abgekommen
11:30 Inn überquert
12:15 Mittag in Altbeuern
15:30 Bernau – Abstecher zum Chiemsee

18:00 Panne – Kettenriß

19:15 Doch noch Unterkunft ergattert
 

Während sich die Ortsbewohner in zünftiger Tracht in der Gaststube präsentieren, satteln wir unsere Drahtesel. Es riecht bereits nach Regen. Wenige Kilometer später Regenpause am Waldrand. Eine halbe Stunde später schlängeln sich die Radler über nasse Güterwege die nächste Anhöhe hinauf. Bei der rasanten Abfahrt verfehle ich, sowie zwei Mitstreiter die richtige Abzweigung. Nichts ahnend rollen drei Radler in Au ein. Ein mächtiger Donnerknall hebt mich aus dem Sattel. Verdutzt stellen wir fest: Es handelt sich um Kanonenschüsse im Zuge der Fronleichnamsfeierlichkeiten. Wo ist Radler Nummer vier geblieben? Vom Schuss getroffen? Rasch klärt sich die Lage auf. Ein Einheimischer weist uns zurück zum Radweg. Wieder vereint ziehen wir weiter gegen Osten. Der Wind frischt immer mehr auf. Wir überqueren den Inn und finden in Altbeuern einen passenden Gasthof zur Mittagsrast. Die Weiterfahrt entlang der Autobahn empfinde ich als sehr unangenehm. Man kämpft gegen starken Seitenwind an. In Bernau verlassen wir den Königseeradweg um ans „bayerische Meer“, dem Chiemsee zu gelangen. Der Chiemsee ist ein beliebtes Ausflugsziel. Obwohl kein Badewetter herrscht, sind viele Menschen am Seeufer. Auch unser Trupp genießt bei einem Einkehrbremserl nebst einer Tüte Speiseeis die imposante Kulisse von schaukelnden Booten vor steil aufragendes, in dunkle Wolken gehülltes Gebirgsmassiv im Hintergrund, während uns die Sonne ihre wärmenden Strahlen spendet. Nach einem Fußbad folgen wir weiter dem Uferweg. Auffällig sind die vielen Kliniken und Krankenanstalten direkt am See. In Gstadt am Chiemsee wollen wir die Herbergsuche starten. Doch wenige Kilometer vor dem auserwählten Ziel reißt mit einem Krach die Antriebskette von Harrys Gefährt. Die provisorische Reparatur unter massiven Gelsenattacken ist kein leichtes Unterfangen, aber gelingt. Im Gegensatz zu Wolfis Versuchen mittlerweile telefonisch eine Bleibe zu reservieren. Endlich in Gstadt eingetroffen, können direkt vor Ort doch noch Zimmer ergattert werden. Entspannt blicke ich über den Chiemsee von Fraueninsel zu Herreninsel, während sich die letzten Sonnenstrahlen ihren Weg durch dunkle Wolken auf die wellige Wasseroberfläche bahnen. Für einen coolen Tagesausklang sorgt die Einkehr im Eissalon.

 

Freitag 12.6.    Gstadt am Chiemsee nach Bad Reichenhall

Leicht bewölkt, starker Wind

09:15 Start
10:00 Neue Kette bei Radwerkstatt in Seebruck
11:00 Ab Chieming weiter Richtung Traunstein
12:45 Mittag in der Altstadt Traunstein
14:00 Wieder am Bodensee-Königseeradweg
16:00 Müslipause in Anger
18:45 Endlich Zimmer in Bad Reichenhall bezogen
 

Schon am Morgen pfeift uns starker Wind um die Ohren. Am Uferweg wird wieder Fahrt aufgenommen. Am nördlichsten Punkt des Chiemsee, in Seebruck, kann Harrys Gefährt mit einer neuen Antriebskette ausgestattet werden. Die Bedingungen am flachen Seeufer inmitten badender Enten werden genutzt um Reparaturen an löchrigen Ersatzfahrradschläuchen durchzuführen. In Chieming verlässt der Trupp das „blau-weiße-Meer“. Über Verbindungsradwege steuern wir Traunstein entgegen. Wir treffen zwar nicht immer den richtigen weg, sehr wohl aber treffen wir in Traunstein ein. Durch das Gewerbegebiet dringen wir ins Zentrum vor. In der schmucken Altstadt finden wir einen schattigen Gastgarten unweit vom Zunftbaum. Während sich die Radler den regional kulinarischen Genüssen widmen, herrscht geschäftiges Treiben ringsherum. In Traunstein klinkt man sich wieder in den Königseeradweg ein. Durch hügelige Landschaft auf Güterwegen und Nebenstraßen begleitet uns ein willkommener Gefährte: Rückenwind! Der sorgt für gehörigen Vorwärtsschub. Die obligatorische Müslipause hält man in Angern auf einer sonnigen Parkbank. Salzburg ist zum Greifen nahe. Der Radweg schwenkt aber nach Süden und leitet uns das Augebiet der Saalach entlang bis nach Bad Reichenhall. Hier erscheint die Auswahl an Unterkünften recht groß. Nach einem ersten Überblick bei der Fremdenverkehrsstelle, sind einige Telefonate nötig um endlich eine Bleibe in der Villa Fischer zu ergattern. Der abendlichen Kulinarik frönen wir inmitten einem Veteranentreffen. Dann setzt Regen ein. Ein Spaziergang durch die nasse, menschenleere Fußgängerzone beendet den heutigen Tag.

 

Samstag 13.6.         Bad Reichenhall nach Hallein

Morgens sehr kühl, nach und nach sonniger und wärmer

08:45 Abfahrt
09:15 Orientierungsprobleme in Deutsch Gmain
11:00 Berchtesgaden

11:30 am Königsee eingetroffen

14:00 Erdbeerpause in Berchtesgaden

16:00 Wieder auf österreichischem Boden

17:00 Salzbergwerk Bad Dürnstein

19:00 Unterkunft im bekannten „Bockwirt“ bezogen

 

Zwischen Marktständen hindurch startet die nächste Etappe. Eine „Ehrenrunde“ in Deutsch Gmain ist notwendig, um auf die richtige Fährte zu gelangen. Der Radweg führt uns entlang der Bundesstraße direkt in den Wald. Hier ist die Luft noch bitter kalt. Einig kurze, knackige Anstiege lassen die Kälte gleich wieder vergessen. Die Einfahrt in Berchtesgaden öffnet einen herrlichen Ausblick auf den tief unten liegenden Stadtteil. Nur wenige Kilometer trennen uns noch vom Königsee. Der letzte Abschnitt des Königseeradweg ist eigentlich ein unbefestigter Wanderweg. Dementsprechend viele Fußgänger sind hier unterwegs. Auf den letzten Metern im Strom der vielen Touristen werde auch ich zum Fußgänger. Königsee erreicht ! Belustigt beobachten wir das bunte Treiben an der Anlegestelle der Königseeelektroschifffahrt. Eine Musikergruppe ist auch unter den Besuchern. Zur Aufheiterung aller geben sie sofort ein Ständchen zum Besten. Natürlich müssen wir auch als Fotografen herhalten. Meist bei den japanischen Gästen. Die Radler verlassen den Königsee um etwas abseits von Touristentrubel die Mittagszeit zu verbringen. Die letzte Mahlzeit im Bayernland – natürlich Weißwurst. Zurück in Berchtesgaden folgt der „Nachtisch“ bei einer Erdbeerpause, bevor die Reise Richtung Österreich fortgesetzt wird. Nach kurzer Fahrt am Mozartradweg zweigt die Mannschaft auf eine bergige Nebenstraße ab. Endlich oben angelangt passieren wir den verlassenen Grenzposten ins Heimatland Österreich. Bevor die rasante Talfahrt nach Hallein losgeht, statten wir dem Salzbergwerk Bad Dürnberg einen Besuch ab, wobei Harry als Wachpersonal bei den Rädern verbleibt. Als wir in voller Bergmannsmontur zum Stolleneingang hinabtreten, will uns eine Fotografin wohl als Reinigungspersonal anstellen. Ihre Anfrage: „Kehrt´s es zsom?“ müssen wir mit einem Augenzwinkern verneinen. Trotzdem hat sie uns abgelichtet. Wieder Übertage steht der rasanten Talfahrt nach Hallein nichts mehr im Wege. In Hallein steuern die Radler direkt den bekannten Bockwirt an und können unverzüglich Zimmer beziehen. Unweit der heutigen Herberge in der belebten Fußgängezone beschließen wir den heutigen Tag bei Speis und Trank im Gastgarten.  

 

Sonntag  14.6.        Hallein nach Nußdorf am Attersee

Sonnig, heiß

09:00 Aufbruch
11:45 Mittagsrast bei Faistenau

14:30 Badestop am Fuschlsee

16:30 Tunnelfahrt am Mondsee
17:30 Langwierige Zimmersuche in Nußdorf
18:45 Erfrischung im Attersee
19:30 Endlich Unterkunft bezogen
 

Von der Früh weg spendet uns die Sonne ihre wärmenden Strahlen. Schnell ist Hallein der Rücken gekehrt. Wir benutzen abwechselnd die Bundesstraße bzw. den Fahrradbegleitweg bis zu den Wiestalstauseen. Hier treffen wir auf zwei ältere, reiseinteressierte Damen. Der Salz-Seen Radweg zweigt auf eine enge, an die Felswände angeschmiegte Nebenstraße, eher Güterweg ab, auf dem paradoxerweise mehr Fahrzeugverkehr herrscht als auf der Bundesstraße. Zwischen steil aufragenden Felsen linker Hand und tiefen Abgründen rechter Hand treten wir bei sommerlichen Temperaturen dem Salzkammergut entgegen. Es folgen kleine, verträumte Ortschaften. Auch ein Gasthaus lädt zur Mittagsrast ein. Mit vollem Bauch fährt sich der kurze steile Weg sehr schlecht, aber umso besser die gleichermaßen steile Abfahrt. Schon finden wir uns am Ufer des Fuschl See wieder. Ein Campingplatz ermöglicht den freien Zugang zum See. Das Bad in glasklarem Wasser kühlt mehr als mir lieb ist. Über die Bundesstraße erreicht der Trupp Sankt Gilgen. Zeit für eine Eispause. Auf der Uferpromenade tummeln sich die Menschenmassen. Alle wollen diesen sonnigen Nachmittag auskosten. Vom Wolfgangsee radelt man schnurstracks weiter zum Mondsee. Der Mondseeuferradweg ist gut ausgebaut. Neben dem Tunnel für den Straßenverkehr ist ein eigener Tunnel für Radfahrer angelegt worden. Zweimal gibt der Tunnel den Blick auf den See frei. Sonst hat es den Anschein als würde man in einen Bergwerkstollen einfahren. Das Mondseesüdufer ist immer noch über und über von Sonnenanbetern belagert. Viele plantschen im kühlen Nass. Andere haben bereits den Holzkohlegrill auf Betriebstemperatur gebracht. Uns zieht es weiter zum nächsten See – dem Attersee. Zwei Mann strampeln auf der Bundesstraße weiter, während die anderen Beiden den Weg durch die Wiesen bevorzugen. In Nußdorf am Attersee ist für heute genug geradelt. Die Hotels im Zentrum erscheinen als zu hochpreisig für die Übernachtung, also schwärmt man zur Zimmersuche aus. Leider ohne Erfolg. Schließlich wird doch im nobel anmutenden „Lexn“ ein akzeptabler Preis ausverhandelt. Die Wartezeit bis zum beziehen der Zimmer nutze ich für ein abendliches Bad im kühlen Attersee. Bei angenehmen Temperaturen im Gastgarten schmeckt das Abendmahl noch besser, während sich die Sonntagsausflügler in ihren heißen Benzinkutschen durch den Ort heimwärts quälen. Ein nächtlicher Spaziergang hinunter zum See beendet diesen herrlichen Sommertag.

 

Montag 15.6.        Nußdorf am Attersee nach Wartberg an der Krems

Bewölkt, warm, am Abend Sonne

09:00 Reifenpanne vor der Abfahrt

10:15 Proviant auffrischen in Seewalchen
12:15 Mittag in Gmunden direkt am Traunsee

14:30 Weiter auf verkehrsreicher B120

18:00 in Wartberg schnell Zimmer ergattert
20:30 Gemütlicher Abend bei der „Sportplatzpizzeria“
 

Der Tag startet mit einer Reifenreparatur bei Wolfis Drahtesel. Wir folgen weiter dem Radweg R2. Der Attersee liegt dabei immer im Blickfeld. Proviantauffrischung in Straßwalchen bevor wir endgültig den Attersee verlassen. Der Weg verläuft jetzt hügeliger und quert mehrmals die Westautobahn. Mal unten durch, mal oben drüber. Trotzdem finden sich die Radler bereits zur Mittagszeit in Gmunden am Ufer des Traunsee ein. Die mittägige Mahlzeit nehmen wir direkt am See im Seehotel „Schwan“ ein. Es betreut uns ein aufmerksamer Oberkellner, der außer den Gästen auch sämtliches Servierpersonal nicht aus den Augen lässt. Der folgende Regenschauer wird noch abgewartet. Die Wartezeit verkürzt ein Passant, der sich ausgiebig über unseren Reiseverlauf erkundigt. Für die Weiterfahrt steht jetzt kein Radweg mehr zur Verfügung. Über hügelige Bundesstraßen passieren wir Scharnstein und Pettenau. Abschnittsweise bei sehr starkem Nachmittagsverkehr. In dem unscheinbaren Städtchen Wartberg an der Krems finden die Radler auf Anhieb eine Bleibe. Am Abend treffen wir auf eine spärliche, geschlossene Gastronomie. Nun den es ist Montag. Ein Hot Dog am etwas abgelegenen Sportplatz scheint der letzte Ausweg zu sein. Dort findet der Trupp aber ein vollwertiges Restaurant vor und wird im Grünen bei romantischem Sonnenuntergang zuvorkommend bewirtet.

 

Dienstag 16.6.       Wartberg an der Krems nach Seitenstetten

Bewölkt, zeitweise Nieselregen

08:45 Start
10:00 Regenpause in einem Vierkanthof
11:15 Endlich wieder ein Radweg
12:15 Regenschauer und Einkehrbremserl in der Altstadt von Steyr
14:00 Kurz der Enns entlang
14:30 Niederösterreich erreicht, Wechsel auf Mostviertelradweg
16:00 Radler abhanden gekommen
17:00 Erdbeerpause
17:45 Unterkunft in Seitenstetten, Gasthaus Wieser
21:00 Wieder in einer Pizzeria
 

Die Radler kämpfen sich auf Landstraßen weiter. Versuchen auch Güterwege einzubinden, sofern diese auf dem Kartenmaterial erkennbar sind. Bald sind wir von dicken Wolken umzingelt, können den Regen aber unter dem Dachvorsprung eines entlegenen Vierkanthofes geschützt vorüberziehen lassen. Schließlich treffen wir auf den Steyrfluß. Entlang der Steyr verläuft der Radweg R8. Dieser geleitet uns direkt in die Stadt Steyr und durch verwinkelte enge Gassen weiter bis in die schmucke Altstadt. Genau in dem Moment als wir beim Eingang zum Gasthaus „s´Pfiffl“ vorbeiflanieren, setzt plötzlich ein heftiger Regenschauer ein. Ein Zeichen des Himmels? Gerne nehmen wir diese Einladung zur Mittagsrast an. Gestärkt verlässt man die Altstadt und Steyr am Ufer der Enns. Immer wieder wird durch Markierungen auf die Hochwasserpegel der letzten Jahre aufmerksam gemacht. Wenige Kilometer außerhalb der Stadt verlassen wir den Ennsradweg und klinken uns auf den Mostviertelradweg ein. Somit haben wir auch Niederösterreich erreicht. Auf asphaltierten Güterwegen im zickzack Kurs durch Wiesen und Wälder erobern wir das Mostviertel. Bei einer ungenauen Richtungsanzeige verlieren wir Mitstreiter Wolfi, der daraufhin nur knapp einer Hundeattacke entkommen kann. Auf diesen Schreck hat er sich die anstehende Erdbeerpause redlich verdient. Während dem genüsslichen Verzehr der süßen Früchte steigt über den nahegelegenen Seitenstetten plötzlich verdächtig dunkler Rauch auf. Kurze Zeit später sind aus der Ferne die Tonfolgen der Martinshörner der Feuerwehr wahrnehmbar. Weiter pedalieren über Seitenstetten hinaus erscheint nicht sinnvoll. Die Auswahl an Unterkünften ist in Seitenstetten größer. In der Tat sind sogleich Zimmer im Gasthaus Wieser unweit vom Stift bezogen. Für das leibliche Wohl wird diesen Abend wieder eine Pizzeria auserkoren. Nach dem üppigen „Teigradl“ wäre ein Verdauungsschnapserl angebracht. Komischerweise versteht der Kellner falsch und serviert uns Schnapskarten (also Spielkarten) anstelle der Getränkekarte. Schnell haben wir ihm unser wahres Begehren klargemacht um den Verdauungsapparat zu unterstützen und gleichzeitig den Einstieg in süße Träume zu erleichtern.

 

Mittwoch 17.6      Seitenstetten nach St. Leonhard am Forst

Sonnig, warm

08:45 Abfahrt
10:30 Treffen mit Arbeitskollegen
12:15 Mittagsrast außerhalb von Euratsfeld
14:45 In Wang Wechsel auf den Meridianradweg
16:00 Erdbeerpause vor Wieselburg und Radlweg verloren 

16:30 Nach Wieselburg anders gekennzeichneten Radlweg wieder angetroffen

18:00 In St. Leonhard am Forst doch noch Zimmer gefunden. 
19:30 Beim Chinesen
 

Durch das Gelände von Stift Altenburg verlassen die Radler den Ort. Der Mostviertelradweg verläuft jetzt überwiegend auf Nebenstraßen. In Neuhofen das erste Einkehrbremserl und ein spontanes Treffen mit einem Arbeitskollegen. Eigentlich könnte man gleich zur Mittagspause übergehen. Der Trupp rafft sich doch auf und verlegt die nächste Rast in ein Gasthaus außerhalb von Euratsfeld. Die Wiesen ringsherum werden immer mehr von Ackerflächen aufgelockert. Noch ein Hügel ist zu meistern, schon befinden wir uns in Wang. Hier wechseln wir auf den Meridianradweg. Auf ebener Strecke kommen die Radler schnell voran, bis uns ein Erdbeerfeld vom Kurs abbringt. Die Verlockung der leckeren, roten Früchte ist einfach zu groß. Wieselburg durchqueren wir problemlos. Auf eine entsprechende Radwegmarkierung stoßen wir erst einige Kilometer nach der Bierbraustadt Wieselburg. In St. Leonhard am Forst startet die heutige Herbergsuche. Das vermeintliche Gasthaus hat geschlossen, also ran ans Telefon. Keiner erreichbar. An diesem lauen Sommerabend mag wohl keiner ans Telefon rangehen. Was nun? – Weiterradeln? Doch halt! Erst jetzt bemerken wir, dass Gasthaus und angrenzende Eisdiele eins sind. Tatsächlich funktioniert der „check-in“ zwischen Schoko-, Zitronen-, Tiramisueis. Es folgt ein chinesisches Abendmahl, serviert von einem lustigen chinesischen Kellner. Tagesausklang „direkt daheim“ in beziehungsweise vor der Eisdiele.

 

Donnerstag 18.6.                St. Leonhard am Forst nach Plankenberg

Sonnig, heiß

08:45 Abfahrt
09:20 Wieder in St. Leonhard?
11:30 Umfaller in den Straßengraben
12:00 Am Bahnhof St. Pölten Cousin getroffen
12:50 Am Wienerwaldradweg, Mittagsrast im Paradox
14:20 In der Sackgasse
16:00 Durch Böheimkirchen
17:30 Erdbeer-Kirsch-Pause
18:30 Unterwegs am Große Tulln Radweg
19:00 letzte Herberge in Plankenberg bezogen
 

Bei wolkenlosem Himmel und mit neuem Elan strampelt die Mannschaft los. Keine zehn Kilometer später, plötzlich ein Moment der Verwunderung gefolgt von allgemeinen Gelächter. Halten wir doch wieder vor einer Ortseinfahrt von St.Leonhard am Forst! Verflixt wie ist das möglich? Hurtig die Karte hervorgekramt und Kehrtwende. Bald ist die Ursache gefunden. Ein verdrehter Wegweiser ist der Übeltäter. Von nun an werden jegliche Wegmarkierungen akribisch mit Argusaugen begutachtet. St.Pölten in Sichtweite und ein weiteres Hinweisschild vor uns. Wegen des Straßenverkehrs halten meine Mitstreiter ganz rechts am Straßenrand. Einer hält leider zu weit rechts und schwupdiwup  schon sind Pferd und Reiter von der Bildfläche verschwunden. Der steile, tiefe mit Brennessel besetzte Straßengraben hat unseren Radler Wolfi vollends verschlungen. Noch perplex von diesem Abgang folgt die Bergung aus der misslichen Lage. Zum Glück hat er den „Umfaller“ erstaunlich gut überstanden. Die Bekanntschaft mit einem Holzpflock wird ihm aber noch lange an diese Reise erinnern. Nachdenklich rollen vier Radler beim Bahnhof der Mariazellerbahn in St. Pölten ein. Über das Stadtradwegenetz und mit Hilfe von Passanten begeben wir uns zum Hauptbahnhof zu einem kleinen Plauscherl mit meinem Cousin. Nun zurück ins Regierungsviertel. Hier gibt es eine Zufahrt zum Traisentalradweg. Den benutzen wir, bis zum Wienerwaldradweg abgezweigt werden kann. Am Stadtrand von St. Pölten finden wir endlich eine passende Lokalität zu Mittag. Während der Schlemmerei im luftigen Gastgarten können wir akustisch an den Balletproben im Gebäudeinneren teilhaben. Ein Güterweg neben den Geleisen der Westbahn führt stadtauswärts, endet aber in einer Sackgasse vor der Böschung der Autobahn. Also wieder zurück in die Stadt. Jetzt nehmen wir das öffentliche Straßennetz und strampeln aus St. Pölten hinaus. Zum Wienerwaldradweg findet man auch zurück. Der geleitet uns quer durch die Äcker auf unbefestigten Feldwegen bis Böheimkirchen. Hier geht’s endlich wieder auf Asphalt weiter. Nach einem einladenden Kirschbaum liegt auch wieder ein Erdbeerfeld am Weg. Noch ein Wechsel vom Wienerwald- zum Große Tulln Radweg steht an. Nun wird verstärkt nach Beherbergungsbetrieben Ausschau gehalten. In Plankenberg, im Gasthof Sulzer Stuben schlagen wir zu und richten uns für eine weitere Nacht ein. Der Gastgarten ist gut besucht. Wir mischen uns unters Volk und genießen das letzte ausgiebige Abendmahl dieser Tour. Etwas Hochprozentiges zum Abschluß soll „Stuntman“ Wolfi seine Beschwerden vergessen lassen.

 

 

Freitag 19.6.         Plankenberg bis nach Hause

Bewölkt, windig

08:45 Start letzte Etappe
09:45 Am Donauradweg in Tulln
10:45 letzte „Brotzeit“
11:30 Beim Kraftwerk Greifenstein teilen sich die Wege
14:00 Einkäufe in Ernstbrunn bei leichten Regen
14:30 Radltour 2009 nach 1007 Kilometer beendet
 

Für den heutigen Nachmittag wurde schlechtes Wetter prognostiziert. So wollen wir für die anstehende letzte Etappe keine Zeit verlieren. Auf dem flachen Radweg sausen wir nach Tulln, und weiter entlang der Donau. Vor Greifenstein gönnt man sich eine letzte gemeinsame Brotzeit. Sodann teilen sich unsere Wege. Wolfi zieht Richtung Bundeshauptstadt. Die restlichen Radler kurbeln über Stockerau ins Weinviertel. Der (Seiten)wind legt zu. In der Ferne kann man schon Regenschauer ausmachen. In Ernstbrunn hat uns ein kurzer Regenschauer erfasst. Den können wir aber im Trockenen abwarten. Es werden noch notwendige Einkäufe getätigt. Entspannt rollen drei Radritter durch heimatliche Gefilde. Schon muß ich von den restlichen Radlern Abschied nehmen und treffe gegen 14:30 Uhr nach 1000 Kilometer zu Hause ein. Zeitig genug. Die vorhergesagten Gewitter treffen erst am Abend ein. Somit geht eine weitere erfolgreiche Tour in die Geschichte der www.Die-Radler.at ein. Und wenn sie nicht gestorben sind so radeln sie noch Heute……