RADLTOUR 2015

 

Hamburg Wien  (Moin moin)

Strecke:

Start in Hamburg, immer der Elbe entlang über Magdeburg, Dresden nach Tschechien. Ab Melnik entlang der Moldau bis Prag, Weiter über Tabor, Nova Bystrice, der österr. tschechischen Grenze entlang bis Laa/Thaya, Mistelbach, Wien.

 

Benützte Radwege:

Eurovelo9: von Mistelbach nach Breclav, bzw. Mistelbach nach Wien

Elberadweg:, von Hamburg bis Melnik Das deutsche Pendant zum Donauradweg, gut ausgebaut

Moldauradweg: von Melnik bis Prag Kurze unbefestigte Abschnitte

Greenwayradroute Prag-Wien: von Prag nach Laa/Thaya Verläuft meist auf Nebenstraßen oder Güterwegen. Durch den Nationalpark Thayatal idylisch aber nicht für Familien geeignet.

Regionale Radwege: Radweg Nr.5 im Weinviertel von Laa nach Mistelbach meist auf Nebenstraßen, kurze unbefestigte Abschnitte

 

Tagebuch

Samstag 13.6Anreise nach Hamburg

Sonne, Gewitter

 

Fünf Uhr morgens. Kaum zu glauben, die Tour Hamburg – Wien ist gestartet. Ursprünglich im Jahr 2013 geplant, fiel die Tour drei Tage vor Beginn, wegen Elbehochwasser sprichwörtlich ins Wasser. (Ersatztour 2013: Villach – Grado – Villach – nach Hause). Jetzt geht’s aber wirklich los! Anstatt wie üblich Richtung Wien aufzubrechen, nehme ich den Eurovelo 9 Radweg Richtung Norden. In Mistelbach treffe ich Radlerkompanion Tom. Im Morgentau ziehen wir gemeinsam dem Eurovelo 9 entlang, durch das Land der Windräder. Acht Uhr am Grenzübergang nach Tschechien. Bis nach Breclav sind noch etliche Hindernisse, wie Schlaglöcher, Bahndamm, Glasscherben usw. unbeschadet zu bewältigen um den Zug nicht zu verpassen. Dank guter Vorarbeit treffen wir früher als erwartet am Bahnhof in Breclav ein. Gut so. Es ist nämlich gar nicht so einfach den richtigen Bahnsteig auszukundschaften. Im Vergleich zu dem Städtchen ist das Bahnhofsgelände riesig und stark frequentiert. Schließlich sind die Räder im richtigen Zug im überfüllten Gepäckabteil verstaut. Man fragt sich bloß wozu die Reservierung der Fahrräder, wenn ins Abteil sowieso alles kunterbunt hineingestopft wird. Na egal, die komplette Radlercrew ist jetzt im Zug vereint und es gibt eine Menge zu erzählen. In Prag steigen zwei amerikanische Studenten zu. Die bereisen in ihren Ferien halt schnell mal Europa. Kaum hat der Zug die Grenze nach Deutschland passiert werden die Radler per Lautsprecherdurchsage zu den Fahrrädern zitiert. Wolfi ist der erste vor Ort und wird sofort von einer aufbrausenden Schaffnertante in Beschlag genommen, die lang und breit erklärt wie die Räder in die vorhandenen Bügel eingehängt werden sollen. Das soll sie uns mal vorführen wenn fünfzehn anstatt der geplanten fünf Fahrräder hineingepfercht sind. Der kaputtgegangene Kettenschutz an meinem Gefährt sorgt für noch mehr Unmut. Am liebsten hätte ich der Zicke mit dem kaputten Teil eines übergebraten, wie der Deutsche so schön sagt. Naja, andere Länder, andere Sitten. Von „mir wurscht“ Tschechien, nach „eti piteti“ Deutschland. Der erste Zugwechsel in Dresden läuft wie am Schnürchen und es bleibt genügend Zeit sich an der mächtigen Stahlkonstruktion der Bahnhofshalle zu ergötzen, während mit viel Blitz und Donner ein Gewitter auf Dresden niedergeht. In dem wenig frequentieren Inlandszug komme ich zur Ruhe und verbanne die aufwühlende Schaffnerin endgültig aus meinen Gedanken. Auch der nächste Umstieg in Hannover verläuft ohne Zwischenfälle. Während draußen die brettelebene Landschaft der Lüneburger Heide im Abendrot vorbeizieht, freue ich mich auf die Ankunft in Hamburg. Mein Bedarf an Zugreisen ist für heute längst gedeckt. Um 22 Uhr verlassen wir das Bahnhofsgebäude in Hamburg. Ich bin geschockt über die vielen Obdachlosen rund um den Bahnhof. So hatte ich Hamburg bei unserem letzten Kurzbesuch vor zwei Jahren nicht in Erinnerung. Das nahegelegene Hotel ist schnell gefunden. Nach ein wenig Hamburger Luft schnuppern und einen gute Nacht Snack geht es bald in die Heia.

 

Sonntag 14.6.     Hamburg nach Bleckede

Windig, kühl, bedeckt

Typisch trübes Hamburgwetter beim morgendlichen Blick aus dem Hotelfenster. Gleich geht es los. Die Radtour „Hamburg-Wien“ ist offiziel gestartet. Durch die berühmte Speicherstadt steuern die Radler vorerst den Hafen mit den Landungsbrücken an. Soviel Zeit muß sein. Nach Erinnerungsfoto und Matjesbrötchen als Proviant, verlassen wir den Hafen wieder durch die Speicherstadt. Über mehrere Brücken und Wehre kehren wir Hamburg mehr und mehr den Rücken. Auf den ersten Kilometern führt der Elberadweg einer schnurgeraden Allee entlang. Trotz kühler, windiger Witterung verbringen wir die Mittagsrast unter freiem Himmel direkt am Elbeufer bei einem ehemaligen Fährhaus. Der Wirt hat vorsorglich Decken für die Gäste bereitgelegt. Es folgt ein Waldabschnitt mit kurzen Anstiegen. Zwischen den Bäumen kann man immer wieder einen Blick auf die glitzernde Elbe erhaschen. Eine steile Abfahrt, schon finden wir uns mitten im Städtchen Lauenburg wieder. Viele schmucke Fachwerkhäuser säumen die Straße, welche beim Elbehochwasser in Mitleidenschaft gezogen wurden. Zeit für einen Umtrunk. Der Trupp wechselt auf das südliche Elbeufer. Der Radweg führt durch die weitläufige Auenlandschaft. Zu unserer Rechten tauchen einzelne Gehöfte und Gutshöfe auf. Alles Fachwerkhäuser, manche sogar mit Schilfdach. Im nächsten Städtchen –Bleckede- suchen wir uns eine Bleibe in so einem schmucken Häuschen. In der Gaststätte im Brauhaus empfängt man uns herzlich. Die Partie am Nachbartisch spendiert uns eine Runde Gerstensaft zu den deftigen Speisen. Sie haben uns bereits während der Herbergesuche beobachtet. Außerdem ist einer von denen mit unserer Vermieterin verbandelt. Na dann Prost. Die nächste Runde geht auf uns.

 

Montag 15.6.      Bleckede nach Wittenberge

Sonnig, kühler Wind

Frühstück in der nahen Bäckerei. Im Gegensatz zum gestrigen Abend hat der sonnige Morgen dem Städtchen Leben eingehaucht. Mit der ersten Elbefähre auf dieser Reise setzen wir auf das Nordufer (rechtes Ufer) über. Am asphaltierten Dammweg mit gehörigen Rückenwind flitzen die Radler Elbaufwärts an weidenden Schafherden am weitläufigen Ufer und Überschwemmungsgebiet, vorbei. Mit Fähre Nummer zwei hinüber nach Hitzacker. Ein weiteres malerisches Städtchen an der Elbe. Nach einer Stadtrundfahrt gönnen wir uns ein Mittagsrasterl im Gastgarten bei wohltuend wärmenden Sonnenstrahlen. Nur die Lastwagen auf dem Weg zur Dammbaustelle stören die Idylle. Auf der Weiterfahrt geraten wir in einen Schulradausflug. Beängstigend der Fahrstil so mancher Sprösslinge. Besser ausreichend Abstand zu denen halten. Es kommt wie es kommen muß. Eine Kollision unter den Kindern ist unausweichlich. Aber wie es bei Kindern so oft ist: Schaut schlimm aus, ist aber nix passiert. Die dritte Elbüberquerung an diesem Tag erfolgt auf einer Straßenbrücke. Einkehrbremserl im Dömnitzer Hafen. Das große Hafengebäude wurde in ein Hotel und Gastronomiebetrieb umgewandelt. Der Elberadweg verläuft die nächsten fünfzehn Kilometer abseits der Elbe auf ruhigen Nebenstraßen. Ab Lenzen am schlängelnden Flußdamm entlang, mit unseren Verbündeten, genannt Wind, im Rücken. Der Streckenabschnitt erinnert an den Donauradweg. Im Dorf mit dem interessanten Namen Cumlosen (Dialekt: Kum losen > komm und horch) beginnt der Trupp mit der Herbergsuche. Der Dorfgasthof hat natürlich Ruhetag (Montag). Also doch weiter in die Stadt Wittenberge. Um 20 Uhr ist im Hotel zur Elbaue schließlich alles unter Dach und Fach. Die Stadterkundung fällt an diesem Abend recht spärlich aus. Beim Abendmahl in einem kleinen netten Hafenlokal fällt es so manchen Radler schwer die Äuglein offen zu halten. Heute können wir auf den Schlummertrunk getrost verzichten.

Dienstag 16.6.  Wittenberge nach Tangermünde

Bedeckt, windig, kühl

Der heiße Kaffee weckt die Lebensgeister. Die Runde wirkt viel gesprächiger als es noch vor wenigen Stunden beim Abendmahl der Fall war. Die Sonne versteckt sich hinter einer dicken Wolkendecke. Bei kühlen, windigen Wetter startet die heutige Etappe. Vorbei am Singer Uhrturm, mit dem angeblich größten freistehenden Turmuhrwerk Europas, verlassen die Radler Wittenberge. Wenig später unternehmen wir einen Abstecher über Güterwege ins Storchendorf Rühstädt. Eine Informationsstelle gibt Auskunft über die Bemühungen zur Ansiedlung der Störche und deren Lebensraum. Von einem Aussichtspunkt kann man die erhabenen Vögel in den unzähligen Nestern gut beobachten. Über eine Wehranlage setzen wir auf eine schmale Landzunge über. Viele Kilometer fließt die Havel parallel zur Elbe, bis sie schlussendlich in die Elbe mündet. Für die Schifffahrt wurde ein eigener Verbindungskanal gebaut. Auf Betongüterwegen kommen die Radler Havelsberg näher. Der Stadtkern ist eigentlich eine Insel vom Havelfluß umspült. Die Landes(blumen)ausstellung vor den Toren der Stadt bedingt natürlich auch einen Besucheransturm in der Altstadt. Ein Lokal direkt an der Stadteinfahrt ist für die Mittagspause auserkoren. Die Gäste am Nebentisch wundern sich wahrscheinlich heute noch über die „Sonderbehandlung“ der Bockwurst auf Wolfis Teller. In Sandau überqueren wir heute das erste Mal die Elbe – mittels Fähre. Kurzes Einkehrbremserl im Gutshof Büttnerhof. Zuckerdoping ist angesagt. Die Route verläuft weit abseits der Elbe. Meist auf gepflasterten Straßenbegleitwegen, die einem gehörig durchschütteln. Es scheint als wurde die Strecke nur deshalb so ins Abseits gelegt um die riesige Industrieanlage an der Elbe großräumig zu umfahren. In Arneburg hat uns die Elbe wieder. Eine große stählerne Aussichtsplattform gibt den Blich weit hinaus in die Aulandschaft frei. Verwundert, ja regelrecht enttäuscht bin ich von den Ausmaßen der Elbe. Man könnte meinen man befindet sich am Ufer von Kamp, oder March. So schmal erscheint mir die Elbe an dieser Stelle. Tangermünde heißt das heutige Etappenziel. Telefonisch im vierten Anlauf sind freie Zimmer gefunden. Das nette Fräulein am Telefon will aber vorerst meinen gesamten Lebenslauf wissen, bevor sie grünes Licht gibt. Da haben wir sie wieder: die deutsche Gründlichkeit. Auch erwähnenswert ist jener Zimmervermieter dem es richtig peinlich ist, daß er uns keine Bleibe vermitteln kann. Er hat sich später telefonisch erkundigt ob wir gut untergekommen sind. Kirche, Rathaus, Wehranlagen als Backsteinbau ausgeführt, sind prächtig herausgeputzt. So schlendern die Radler durch Tangermünde in die Dämmerung hinein, bevor wir uns der regionalen Kulinarik widmen. Heute darf es auch wieder ein Schlummertrunk sein.

 

Mittwoch 17.6.  Tangermünde nach Magdeburg

Sonnig, warm

Trotz kühler Morgenluft spüre ich beim Aufzügeln meines Drahtesels die wohltuenden Sonnenstrahlen im Nacken. Sonnenbrille auf – bereit für die nächste Etappe. Schotterpisten, Pflasterbelag und Nebenfahrbahn wechseln sich ab. Entlang der Elbauen mit kleinen Schlenkern in die angrenzenden Wiesen und Felder. Die Temperatur steigt an. Nach und nach verschwinden die  warmen Kleidungsstücke in die Gepäcktaschen. Wo hab ich bloß die Sonnencreme verstaut? Bei der Mittagsrast in einem einladenden Gasthof auf einer Waldlichtung heizt uns die Sonne gehörig ein. Wer hätte das gestern noch für möglich gehalten. Auf dem heutigen Streckenabschnitt sind bedeutend mehr Radler anzutreffen. Liegt es am Wetter? Die obligatorische Fährschifffahrt über die Elbe findet in Rögatz statt. Für Abwechslung und eine kleine Verschnaufpause sorgt das Schiffshebewerk am Elbe-Havel Kanal. Langsam und behäbig bahnt sich soeben ein Lastkahn  in der engen Schleusenkammer seinen Weg nach oben. Wir folgen diesem künstlich angelegten Kanal, der auf einem breiten Damm hoch über der Landschaft gemächlich dahinfließt und auf einer Brücke die Elbe überquert. Faszinierend, ein Fluss über einen Fluss. Von oben betrachtet schaut die Brücke wie ein unendlich langes Betonschwimmbecken aus. Die Radler wechseln hinunter zum Elbufer. Dabei inspiziere ich akribisch die Unterseite der Wasserbrücke, kann aber nirgends auch nur ein kleines Leck feststellen. Allerhand! Für die Binnenschifffahrt wurde einiges investiert. Magdeburg ist zum Greifen nahe. Die Dichte an Freizeitsportler entlang des Weges steigt. Souverän bahnen wir uns den Weg ins Zentrum. Langwierige Zimmersuche im Tourismusbüro. Als der Name der Herberge „Haus Roncalli“ fällt, sind meine ersten Gedanken: Zirkuszelt, schlafen in der Manege. Weit gefehlt! Ein religiöses Bildungshaus mit modern eingerichteten Zimmern und Blick auf die Kirche. Abends avanciert Wolfi zum Stadtführer. Er geleitet uns an diversen altehrwürdigen Häusern der unterschiedlichsten Baustile vorbei bis hin zum Hundertwasserhaus. Ja das gibt es sogar in Magdeburg! Beim Abendessen in einem tschechischen Lokal werden schon mal die ersten tschechischen Vokabeln gelernt. Zum Tagesausklang ist ein kleines unscheinbares Beisl auserkoren. Die Kellnerin trabt widerwillig auf uns zu. Jetzt würde  Willi Astors „I hob d´Maschin scho putzt“ wie die Faust aufs Auge passen. Zu Flaschenbier können wir sie aber doch überreden.

 

Donnerstag 18.6. Magdeburg nach Dessau

Ztw. Sonnig, kühl, windig

Der Vormittag steht für individuelle Besichtigungen oder Einkäufe zur Verfügung. Um 10:30 Uhr ist der Trupp wieder vollständig und startbereit. Auf einer Brücke will ich halten um ein Erinnerungsfoto von den Radlern inklusive Stadtpanorama zu schießen. Schon hüpft eine Dame aus dem Auto und beschreibt ausführlich den weiteren Radweg. Verblüfft über die übertriebene Hilfsbereitschaft rollen vier Radler aus der Stadt. Zur Mittagsrast wechseln wir wieder ans linke Ufer direkt in die Stadt Schönebeck. Durch ein kleines Scherzchen haben wir den lustigen Kellner inspiriert. Nebst Speisen und Getränken serviert er uns jedesmal eine passende „Wuchtl“ dazu. So ein Scherzkekserl. Wir bleiben am linken Ufer und strampeln auf Nebenstraßen, oder Straßenbegleitwegen bis Barby. Ob wir hier die Barbiepuppe und Ken treffen werden? In der Eisdiele wurden sie jedenfalls nicht gesichtet. Endlich wieder eine Elbquerung mit einer Fähre. Es folgt ein schnurgerader Abschnitt durch einen nicht enden wollenden Wald. So stelle ich mir „Sherwood Forrest“ vor. Vielleicht hüpft hinter dem nächsten Baum gleich Robin Hood hervor. Die Fähre hinüber nach Aken teilen wir uns mit einem Sattelschlepper. Umständlich dringen wir ins Zentrum von Dessau vor. Eine Bahntrasse schneidet uns den Weg ab. Schließlich nehmen wir die Fußgängerunterführung durch das Bahnhofsgebäude und knöpfen uns das nächstbeste Hotel vor. Vor dem Hoteleingang warten unsere verstaubten Räder, während schräg gegenüber blitz blank polierte Karossen beim Theater vorfahren und nobel gekleidete Personen in Abendgarderobe aussteigen. Ich liebe Kontraste! Nach einer ausgedehnten Stadtwanderung an diesen kühlen Abend, stört es mich nicht im geringsten, daß man bei den riesigen Portionen im ersten Dessauer Kartoffelhaus gehörig ins schwitzen kommt.

 

Freitag 19.6.  Dessau nach Lutherstadt Wittenberg

Bedeckt, ztw. regen

Grau in Grau begrüßt uns der heutige Tag. Frühstück im Cafe hebt die Stimmung. Vier Radler sind bereit für ein neues Abenteuer. Die Radroute geleitet uns schnell hinaus aus der Stadt. Hauptsächlich Schotterwege führen durch die waldreiche Landschaft. Skurrile Verkehrsschilder gibt es auch in Deutschland. So zum Beispiel ein gekennzeichneter Radweg auf dem Radfahren verboten ist! Auf Anraten anderer Radler statten wir dem Wörlitzer Park einen Besuch ab. Eine Anlage mit mehreren Seen und einzigartiger Fauna und Flora gespickt mit eigenwilligen Bauten. Nun ja, hübsch, aber vom Hocker (Pardon, aus dem Sattel) hat es mich nicht geworfen. Die Gastronomie ringsherum eher Touristenabzocke. Wir steuern auf die nächste Fähre bei Coswig zu. Die ist eine „Flüsterfähre“. Hat keinen Antriebsmotor. Technisch richtig heißt das Gierfähre. Die Fähre wird nur durch die Kraft des fließenden Wassers an das andere Ufer „gedrängt“. Dunkle Wolken verfolgen uns durch das weitläufige Gewerbegebiet von Lutherstadt Wittenberg und entladen ihre nasse Fracht auf die Radler, die im zik zak Kurs auf die Altstadt zusteuern. Aber so schnell wie der Regenschauer gekommen ist, verschwindet er auch wieder. Den Weg von Tourismusbüro zum Hotel legen wir auf dampfenden Asphalt zurück. Neben dem Museum sind viele Plätze und Denkmäler Martin Luther gewidmet. Von „Tante Emma Läden“ hab ich schon gehört, daß es aber auch „Tante Emma Restaurants“ gibt? So eines werden wir gleich testen. Zu später Stunde finden wir im überaus gut besuchten Brauhaus ein Plätzchen. Kühles, Blondes zum Tagesausklang – Herz was willst du mehr.

 

Samstag  20.6.     Lutherstadt Wittenberg nach Torgau

Kurze Regenschauer

Regentropfen, die auf den Radhelm klopfen… Bei Nieselregen, oder Sprühregen, wie der Deutsche zu sagen pflegt, reiten wir aus der Stadt, weiterhin am rechten Elbeufer entlang. Der Radweg verläuft meist abseits des Flusses. Wir sind keineswegs die einzigen Radler auf weiter Flur. Auf die Fähre bei Pretsch herrscht reger Radlerandrang. Zur längst fälligen Mittagsrast schweifen wir etwas von der Route ab und kehren in Sachau, einem kleinen, unscheinbaren Dorf im Gasthof zur Müllerin ein. Der Gasthof ist eine umgebaute Scheune und als die einzigen Gäste des Hauses bewirtet uns der Chef persönlich. Stolz präsentiert er uns seine Klarinette und spielt drauf los. Warmgespielt kann er es nicht lassen, wirft Verstärker und Keyboard an und beweist uns seine Sangeskunst. Gut das er vorher das Essen serviert hat, denn jetzt ist er in seinem Element und nicht mehr zu bremsen. Zum Nachtisch stipitzt man sich Kirschen vom Wegesrand. Hinter unserem Rücken braut sich ein Gewitter auf. Vor uns am Horizont das Tagesziel Torgau. Wer ist schneller? Heute machen die Radler das Rennen. Über Pflasterstraßen holpern wir in die Stadt und werden von einer Zimmervermieterin regelrecht abgefangen. Es stellt sich heraus, daß sie auf eine andere Radlerpartie gewartet hat. Zimmer bekommen wir trotzdem. Oder war die Aktion nur eine gute Verkaufsstrategie? Egal, es regnet und wir sind im Trockenen und versorgt. Trockenen Fußes erkunden wir Torgau. Sogar Stadtführungen werden angeboten. Viele Ausflügler tummeln sich hier und im malerischen Schloß Hartenfels. Eben werden Vorbereitungen für eine Hochzeitsfeier getroffen. Über enge, verschlungene Gassen suchen wir das empfohlene Restaurant. Wieder ein eigentümlicher Name. Gestern war es Tante Emma, heute Herr Käthe. Tz Tz Tz.

 

Sonntag 21.6.       Torgau nach Meissen

Meist bewölkt, kühl

Bewölktes Wetter aber passable Temperaturen. Die Radler verabschieden sich von Torgau. Sonntagfrüh sind alle Gassen und Plätze noch Menschenleer. Das Städtchen befindet sich in der Aufwachphase. Wir bleiben am linken Elbeufer. Der Radweg führt teils durch Dörfer und Felder, teils direkt am Fluß entlang. Das Gasthaus Nixstein bei Strehla, direkt am Radweg, verführt uns zur Einkehr. Der volle Parkplatz lässt auf gute Küche schließen. Am Ufer liegen viele Rettungsboote vor Anker und entsprechend viel Personal tummelt sich davor. Schaut nach einer Einsatzübung aus. Im nächsten Ort wieder eine große Ansammlung der „Menschen in rot“. Eine „Baywatchnixe“ lädt mich ein an der Übung teilzunehmen. Nein danke! Auch wenn sie mich noch so süß anlächelt, in die kalte Elbe hüpfe ich sicher nicht hinein. Am Ufer findet man vermehrt Markierungen der letzten Hochwasserpegel. Das letzte Hochwasser vor zwei Jahren ist im Ranking vorne mit dabei. Die Albrechtsburg hoch über Meissen kann man von weitem erkennen. Wir nehmen die Abzweigung in die Stadt. Verwundert beobachte ich, wie der erste Radler der Truppe von einem Autofahrer angehalten wird. Der wird doch nicht unsereins um den Weg fragen? Keineswegs, er bietet uns ein Quartier an. Wir wollen es zumindest besichtigen und folgen dem Wagen in die Stadt. Gestern in der Stadt abgefangen, heute schon auf der Stadteinfahrt, was wird uns morgen beschert werden? Unterkunft für in Ordnung befunden, hinein ins Stadtgetümmel. Wir erklimmen den Fels auf dem der Dom und die Albrechtsburg errichtet wurden. Der Domplatz ist zu einer Theaterspielstätte umfunktioniert worden. Letzte Vorbereitungen für die anstehende Vorstellung laufen. Der Baustil hat sich mittlerweile gewaltig verändert. Fachwerkhäuser sind ganz selten anzutreffen. Backsteinbauten gänzlich verschwunden. Den gemütlichen Teil des Tages verbringen wir in den Lokalitäten rund um den Markt. Eine Woche auf Tour bringt so einiges an Routine mit sich, aber auf ein flauschiges Bettchen freut man sich immer wieder aufs Neue.

 

Montag 22.6.      Meissen nach Dresden   

Regnerisch, kühl

Gefrühstückt wird heute am Zimmer mit Blick auf den Dom. Als Besucher von Meissen ist die Besichtigung der berühmten Porzellanmanufaktur natürlich Pflicht. Die Ausstellung über mehrere Stockwerke zeigt diverse Kunstwerke, welche hauptsächlich für Zaren oder Königshäuser angefertigt wurden. Von handgroßen Figuren, die bis ins kleinste Detail herausgearbeitet wurden, bis zu mannshohen Gebilden. Uhren, Lampenständer, sogar Orgelpfeifen in Keramikausführung. Tafelgeschirr eher in den Hintergrund gedrängt. Bei der Führung wird in mehreren Stationen gezeigt wie der Ton in Form gebracht, bei Figuren die Einzelteile zusammengesetzt werden, sowie Glasur und Zierglasur aufgebracht werden. Jetzt wo das allgemeine Interesse geweckt ist, wird man in den Verkaufsraum geführt. Nach dem vielen Kunstwerk sollte es keine Kunst sein zurück zum Radweg zu gelangen. Über die Altstadtbrücke begibt man sich ans rechte Elbeufer. Mitten im Feld laden Heurigentische zum kurzen Verweilen ein. Aroniabauern bieten ihre Produkte zur Verkostung an. Aroniasaft schmeckt…..sehr gesund. Wenige Kilometer vor Dresden, Mittagsrast im Restaurand Dampfschiff direkt am Radweg an der Elbe. Kaum haben wir auf der überdachten Terasse Platz genommen, schüttet es wie aus Schaffeln. Der Regen wird leichter, bleibt aber beständig. Also ab in die Regenkluft. Ein Radlerpärchen im Lokal kommt aus dem Staunen nicht heraus, als wir unser komplettes Regenaccessoir am Tisch ausbreiten. Mit einer zweiten Radlerpartie im Convoi (acht Radler) rollen wir in Dresdens nasser Vorstadt ein. Der Radweg geleitet die Radler komfortabel den Fluß entlang ins Zentrum. Die tolle Skyline der Dresdner Altstadt kann ich heute nur mit viel grau einfangen. Heute liest uns keiner von der Straße auf. Telefonisch sind Zimmer im Hotel Ibis, zwischen Bahnhof und Altstadt gelegen, gesichert. Wechsel in den „Touristenmodus“. Der Regen hat sich verzogen. Altstadtbesichtigung. Für mich am interessantesten ist der Zwinger. Gleich daneben die Semper Oper, Hofkirche und die eigenwillige Frauenkirche. Auch einen Aufmarsch der Pegida erleben wir mit. Abendessen in einem gutbesuchten bayerischen Lokal. Durch unseren Dialekt werden wir von den Gästen ohnehin als „gschtondene Bayern“ deklariert. Ein letzter Umtrunk in einem hotelnahen Cafe beendet diesen höchst kulturellen Tag. Das oberste Hotelstockwerk wird für eine ruhige Nacht sorgen.  

 

Dienstag 23.6.   Dresden nach Bad Schandau

Aprilwetter

Vor der Frauenkirche formieren sich die Radler für ein Gruppenfoto. Dabei machen wir Bekanntschaft mit schweizer Radler, die den Elberadweg stromabwärts bereisen. Wir setzen unsere Reise stromaufwärts am linken Ufer fort. Die Stadtausfahrt durch das breite Überschwemmungsgebiet erinnert mich irgendwie an die Wiener Donauinsel. Zu unserer Linken eine prächtige Schlossanlage am terrassenförmig angelegten Ufer. Nieselregen, pardon Sprühregen setzt ein. Eine Sperre des Radweges zwingt uns zum Übersetzen ans andere Ufer. Die letzte Fährfahrt liegt schon einige Tage zurück. Wir sind aus der Übung gekommen, was die Fährschiffbenutzung betrifft. Wenige Kilometer später wechseln wir wieder die Seite und gelangen über eine Brücke direkt ins Zentrum von Pirma. Nach der Mittagsrast erkundige ich mich im Tourismusbüro über die Möglichkeiten hinauf zur Bastei zu gelangen: ca. 45 Minuten Wanderung oder Landstraße. Schaun ma mal. Die Elbe verschwindet mehr und mehr in einen tiefen Taleinschnitt. Links schroffe Sandsteinfelsen, rechts bewaldete Steilhänge. Viele Ausflugschiffe sind unterwegs. Die sächsische Schweiz ist ein beliebtes Ausflugsziel. Das Wetter spielt jetzt alle Stückerl. Gleich Regen, gleich Sonnenschein – Aprilwetter. Jetzt trennen sich erstmals unsere Wege. Maria und Wolfi, die beiden Weltenbummler haben die Bastei natürlich schon besichtigt. Sie werden weiterziehen und sich um eine Bleibe kümmern. Tom und meine Wenigkeit nehmen die Fähre hinüber nach Wehlen um die Bastei per Pedes zu erklimmen. Erklimmen ist das richtige Wort. Der Anstieg hinaus aus Wehlen hat es in sich. Besonders nach 700 Kilometer Fahrt in der Ebene. Es blinzelt wieder die Sonne hervor und der tolle Ausblick entschädigt den strapaziösen Anstieg. In Summe sind zwölf Kilometer Straße nötig um das begehrte Ziel zu erreichen, obwohl es vom Radweg gesehen zum Greifen nahe ist. Die Basteibrücke, toller Blickfang eines obskuren Bauwerkes. Riesige Viadukte am Berggipfel die nirgends hinführen. Dieser Gedanke soll die Baukunst nicht schmälern. Trotz lausigem Wetter pilgern viele Ausflügler hier her. Reisegruppen die wie Getriebene ständig auf die Uhr blicken haben für die Ausstellung der ehemaligen Wehranlage natürlich keine Zeit. Wir nehmen uns die Zeit um die Basteibrücke aus allen möglichen Perspektiven zu betrachten. Zurück an der Elbe ein letzter Blick hinauf ins Basteigebiet. Die Sonne kommt mehr und mehr zum Vorschein, sodaß ich mich der langen Bekleidung entledigen kann. In Königstein beschreiten wir die vierte Fährfahrt an diesen Tag. Ich glaube das ist Rekord auf dieser Reise. Die vorgefahrenen Kumpanen warten bereits sehnsüchtig auf unsere Ankunft. Wir treffen einander beim Aufzug in Bad Schandau. Der Aufzug ist ein über 100 Jahre alter, 50 Meter hoher Stahlturm  mit elektrischen Lift. Der diente dazu die Stadt auf kurzem Wege mit dem Ortsteil Ostrau zu verbinden. Heute wird er hauptsächlich touristisch genutzt. Die Aussichtsplattform ermöglicht einen Panoramablick auf Bad Schandau und hinein ins Elbtal. Zunächst dachte ich, Schlingel Wolfi möchte mir einen Bären aufbinden, aber das „gemachte Nest“ befindet sich wirklich im Gasthof zum Bären. Heute Abend begnügen wir uns mit einer einzigen Einkehr. Schließlich befinden wir uns in einem Kurort. Auch die Auswahl ist begrenzt. Den deutschen Teil der Reise haben wir so gut wie erledigt. Die Radler halten Rückschau und sind gespannt wie sich Tschechien präsentieren wird.

 

Mittwoch 24.6. Bad Schandau nach Litomerice

Erst regen, dann bewölkt

Die Sonne versteckt sich hinter einer tiefhängenden Wolkendecke. Proviant auffrischen und ab in den Sattel, dem rechten Elbeufer entlang. Die Grenze nach Tschechien passieren wir auf der Bundesstraße, schon stellt sich himmlisches Nass ein. Na das fängt ja gut an. Die Häuser an der Straße sind direkt an die steile Sandsteinwand gebaut und in tadellosen Zustand. Die positiven Auswirkungen des Tourismus also deutlich zu sehen. Mittels Fähre wechseln wir ans linke Ufer. Der Fährmann winkt uns bereits an Bord, da ist die Auffahrtsrampe immer noch auf dem Weg zum befestigten Ufer. Das versuch mal bei einer Fähre in Deutschland. Da wirst du wahrscheinlich gleich verhaftet, oder der Fährmann bekommt einen Herzzikzak oder sonst noch was. Andere Länder, andere Sitten. Ich denke da nur an die Anreise. Wir sollten uns anpassen. Auf regennassem Radweg erreichen die Radler die erste tschechische Stadt Tetschen. Die Radwegbeschilderung ist recht gut und geleitet uns am rechten Ufer der Elbe, die jetzt Labe heißt, aus der Stadt. Das enge Tal lichtet sich und hügelige Landschaft liegt vor unseren Rädern. Auf frisch geteerten Weg gleiten die Radler frohen Mutes ins Landesinnere. Zur Mittagszeit finden wir ein unscheinbares Lokal mit schönen Gastgarten. Aufgrund der Witterung zieht es uns ins nicht so schöne, verrauchte Innere der Gaststätte. Bei der Bestellung mache ich es mir sehr einfach. Bier und Pizza braucht man nicht zu übersetzen. Weiter auf neuer Piste passieren wir viele kleine Bunkeranlagen. In Usti ist es vorbei mit dem „Flüsterasphalt“. Später muß ein Flußkraftwerk im Konvoi mit anderen Freizeitsportlern auf Stufen überwunden werden. Nach diesem Kraftakt haben wir uns eine Erfrischung verdient. Vor der Gaststätte parkt ein Tourenrad samt Gepäckanhänger, über und über mit Gatsch bespritzt. Insgeheim stelle ich mich auf schlechte Fahrbahnverhältnisse ein. In geselliger Runde bei kühlen Getränken versuchen wir unsere Tschechischkenntnisse zu verbessern. Maria versucht den Text auf der Rechnung zu übersetzen und möchte dazu die Kellnerin um Hilfe bitten. Die schaut allerdings ganz verdutzt und läuft weg. Kurz darauf erscheint der Chef höchst persönlich an unseren Tisch. Die Kellnerin dachte wohl wir wollen uns beschweren. Als die Sache aufgeklärt ist, fällt ihr sichtlich ein Stein vom Herz. Die Wegbeschaffenheit wird nicht so schlimm wie ich es befürchtet hatte. Litomerice – erstes tschechisches Etappenziel. Am Hauptplatz rät uns ein hilfsbereiter Passant die Suche nach einer Unterkunft etwas nördlicher fortzusetzen. So landen wir schließlich im Hotel Roosevelt in der gleichnamigen Straße. Für die abendliche Kulinarik brauchen wir nicht lange suchen. Unsere beiden Weltenbummler waren auch in dieser Stadt schon mal zu Besuch und haben ein Restaurant ins Auge gefasst.

 

Donnerstag 25.6.         Litomerice nach Nelahozeves

Sonnig, warm

Sonnenschein am Morgen! Voller Elan werden die Räder bepackt. Kaum zu glauben, die lange Kleidung verbleibt heute schon vom Start weg in den Taschen bzw. obenauf am Gepäckträger. Die Radler strampeln weiter am Radweg Nummer zwei (tschechische Nummerierung des Elbe oder  Laberadweges) direkt am Labeufer entlang. Nach einem holprigen, unbefestigten Wegabschnitt vermisst Wolfi seine Regenjacke. Späher Tom nimmt den löchrigen Weg nochmals in Angriff auf der Suche nach dem verlorengegangenen Kleidungsstück. Fünfzehn Minuten später hat Wolfi die Regenjacke bereits abgeschrieben. Die hat wahrscheinlich schon den Besitzer gewechselt oder treibt auf der Labe dahin. Aber auf Tom ist Verlass. Wolfi kann das begehrte Stück Stoff freudig in Empfang nehmen. Ein aufgeweichter, mit Pfützen übersäter Hohlweg liegt vor unseren Rädern. Aber viele Radler vor uns haben ganze Arbeit geleistet und eine Schneise durch das angrenzende Feld gezogen. Mit etwas Geschick und Slalomtechnik meistern wir das Hindernis, während drei Äcker weiter Landwirte mit der Ernte grüner Erbsen beschäftigt sind. Die Route wechselt hinüber nach Roudnice und verläßt außerhalb der Stadt das Flussufer. Über löchrige Nebenstraßen und Güterwege kämpfen wir uns vorwärts. Hunger veranlasst uns zu einem Abstecher ins Städtchen Steti am anderen Labeufer. Am Stadtrand treffen wir auf einen einladenden Gastgarten. Die Bedienung lässt allerdings sehr zu wünschen übrig. Verschlampt die Bestellung von Gradfahrer Tom, der mit knurrenden Magen in den Sattel steigt. Bis Melnik pedalen wir auf Landstraße, wobei der Schwerverkehr auf den letzten Kilometern recht lästig ist. Das historische Zentrum liegt auf einem Hügel, den wir sozusagen links liegen lassen. In Melnik endet die Reise entlang der Elbe. Das wird mit einem Eis gefeiert, bevor der Moldauradweg unter die Räder kommt. Die ersten Kilometer sind hervorragend ausgebaut. Frisch geteert mit Mittelstreifen markiert! Die Radler kommen gut voran und gönnen sich einen Umtrunk in Luzec. Hier benötigen wir seit langem wieder eine Fähre um die Moldau zu überqueren. Auf dieser Reise haben wir schon einige Fähren kennengelernt. Aber dieses ist eigentlich ein größeres Ruderboot. Trotzdem, oder gerade deshalb bleibt diese Überfahrt noch lange in Erinnerung. Querfeldein über Güterwege und Nebenstraßen führt der Weg zur Moldau zurück um bei einem Kraftwerk überzusetzen. Wir beobachten junge Sportler im Kanu auf einem eigens angelegten Flusslauf. Dabei werden auch wir beobachtet und trotz Sprachbarriere kommt eine Kommunikation mit interessierten Passanten zustande. Direkt am Radweg sticht Wolfi ein Gasthof ins Auge. Im Nebengebäude sind nebst einem Festsaal auch Fremdenzimmer untergebracht. Wozu also in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah. Oder so halt. 30 Minuten später können wir uns den lukulischen Genüssen im Gastgarten des Restaurants, direkt an der Moldau, hingeben. Das Lokal ist maritim eingerichtet. Das Szenario rundherum erinnert mich an den Hamburger Hafen im Kleinformat. Unten an der Kaimauer liegen die Boote vor Anker. Ab und an zieht ein Lastkahn auf der ruhigen Moldau vorbei. Nur das Getöse der angrenzenden Eisenbahnlinie stört die verträumte Idylle. Maria erzählt von den vielen schönen Plätzen und Bauwerken in Prag und macht uns neugierig auf tschechiens Hauptstadt, die wir morgen zu Gesicht bekommen werden.

 

Freitag 26.6.      Nelahozeves nach Prag

Bedeckt, schwül

Bei angenehmen Temperaturen startet die heutige Kurzetappe. Direkt am Ufer entlang, mal auf Asphalt mal auf Schotter. Das steile rechte Ufer muß schließlich auf Nebenstraßen und längeren Anstieg umfahren werden. In Rez gibt’s ein Wiedersehen mit der Moldau und die Route führt wieder dem Wasser entlang. Über Nacht hat sich das Moldaulied in mein Hirn gebrannt und läßt mich nicht mehr los. Das stundenlange hören des Moldauliedes in meiner Schulzeit im Zeichenunterricht hat anscheinend Nachwehen. Gegenüber rattert ein Personenzug vorbei. Vor knapp zwei Wochen waren auch wir Radler Passagiere auf dieser Bahnlinie. Wie die Zeit vergeht! Linker Hand ein Tierpark. Über die gebogene Fußgängerbrücke, durch Park und viel Grünanlagen gelangen wir unbeschwert ins Zentrum. Von einer Anhöhe in der Nähe des technischen Museum lasse ich die Blicke über das unendliche Häusermeer schweifen. Na dann hinein in den Trubel. Um ein Plätzchen für die Nacht zu ergattern muß etwas Zeit investiert werden.13 Uhr 30 haben sich die Radler in stinknormale „Touris“ verwandelt und lustwandeln bei sommerlichen Temperaturen durch die Gassen der Altstadt. Rathaus, Astronomisches Uhrwerk, Karlsbrücke, Prager Burg. Allerorts quält man sich durch die Massen. Mit diesem Besucherandrang habe ich nicht gerechnet. Selbst in der Nacht wandelt man durch eine belebte Stadt. Die Karlsbrücke bildet in den Nachtstunden eine stimmungsvolle Kulisse. Die erleuchtete Prager Burg thront erhaben über der stillen Moldau und die unzähligen Straßenlaternen spiegeln sich in den unterschiedlichsten Farbtönen im Wasser. Bei all der Romantik: Mit brennenden Fußsohlen und schmerzenden Rücken, sehnen sich die müden Knochen auf eine weiche Schlafunterlage. So eine Stadtwanderung ist anstrengender als ein ganzer Tag im Sattel.

 

Samstag 27.6.    Prag nach Tynec

Bedeckt, warm

Vom innerstädtischen Domizil ist es nicht weit zum Moldaufluß, dem wir stromaufwärts folgen. Unweit der Karlsbrücke ist uns ein japanischer Tourist bei einem Gruppenfoto behilflich und schießt auch mit der eigenen Kamera einige Fotos von den Radlern. Ob wir jetzt wohl das digitale Fotoalbum einer japanischen Familie zieren? Am breiten gepflasterten Ufer kommen wir schneller voran. Schwindeln uns zwischen Marktstandler hindurch und müssen uns schließlich auch von der Moldau verabschieden. Eine Radroute führt den Trupp durch Sportanlagen, unter Schnellstraßen hindurch, durch Siedlungsgebiet, einen ausgedehnten Stadtwald, auch durch die Station der Stadtbahn hindurch. Nach einem Augebiet liegt die tschechische Hauptstadt endlich hinter uns. Eine Info-Tafel der Greenway Radroute gibt Gewissheit, daß man auf dem richtigen Weg ist. Die Pragdurchquerung hat viel Zeit in Anspruch genommen. Der nächste Ort Pruhonice ist für die Mittagsrast auserkoren. Einer Straßenabsperrung schenke ich wenig Aufmerksamkeit. Viel zu wenig wie sich zehn Minuten später herausstellt. Eine abgerissene Brücke verwehrt die Weiterfahrt. Wolfi macht sich gleich ans Werk eine Ausweichroute zu finden, während ich die nähere Umgebung auskundschafte. Etwas abseits im Wald entdecke ich eine Flussengstelle, worüber bereits ein Brett gelegt wurde. Ein Mountainbiker ist unserer Fährte gefolgt und benutzt als erster den wackeligen Brückenersatz. Mit vereinten Kräften schaffen es auch die Radler trockenen Fußes ans andere Ufer. Dieses kleine Abenteuer sorgt für Stimmung in der Gruppe. Die Radroute führt meist auf Nebenstraßen oder befestigten Güterwegen. Die Beschilderung wider Erwarten sehr gut. Das hügelige Terrain ist nach zwei Wochen Flachland-Flußradeln noch gewöhnungsbedürftig. Bei kühlem Wind rollen die Radler hinunter nach Tynec. Im Schloss richten wir das heutige Quartier ein. Es bleibt genügend Zeit um den schleichenden Platten an Wolfis Gefährt zu reparieren. Unterwegs zum gemütlichen Tagesausklang setzt Regen ein. Kaum haben wir im Restaurant Platz genommen, schüttet es wie aus Schaffeln und im Nu ist das Lokal bis auf den letzten Platz gefüllt. Es sind viele Jugendliche unter den Gästen. Meist Kanusportler. Am Abend soll im Schlossgarten ein Rockkonzert über die Bühne gehen. Wahrscheinlich auch ein Grund für die Anwesenheit der vielen Jungen. Das Paar am Nachbartisch schmökert in einem Radreiseführer. Es sind Amerikaner, ebenfalls am Greenway Prag-Wien unterwegs. Die Band im Schlossgarten trotzt der nassen Witterung und versucht die überschaubare Menschenmenge bei Laune zu halten. So fällt es uns im Schloss schwer, einen erholsamen Schlaf zu finden. Der Lärm vertreibt aber sicherlich alle Schlossgespenster.

 

Sonntag 28.6.      Tynec nach Tabor

Sonnig, heiß

Der Spuk ist vorbei. Still und leise erwacht der Schlossgarten. Nur der Bühnenaufbau und zertrampelter Rasen zeugen vom gestrigen Event. Beim Frühstück treffen wir abermals auf die amerikanischen Radler. Im Schloss haben sie aber nicht genächtigt. Beim Aufzügeln der Räder heizt einem die Sonne gehörig ein. Ein Sommertag mit schweißtreibenden Temperaturen kündigt sich an. Nur Regenpfützen erinnern an den nächtlichen Schauer. Auf verkehrsarmen Nebenstraßen dringen wir in die hügelige Landschaft ein und nehmen ein Dorf nach dem anderen unter die Räder. In Jesenice schwärmen wir aus, auf der Suche nach einer Gaststätte. Angeblich wurde die Reklame eines Restaurants gesichtet. Ich verliere die Kumpanen aus den Augen, nehme einen steilen Anstieg hinaus aus dem Dorf in Angriff, lasse es aber bald wieder bleiben und kehre zurück in den Ort. Diesen steilen Abschnitt werden sie wohl kaum genommen haben. Eine weitere Dorfrunde beschert mir auch keinen Erfolg. Keine Radler, kein Gasthaus. Endlich, auf einer Anhöhe erspähe ich Tom. Haben die Schlingel doch tatsächlich den steilen Weg gewählt. Die müssen schon mächtig Hunger haben! Am Waldesrand kommt plötzlich ein modernes Restaurant zum Vorschein. Die Greenway  Radroute ist natürlich lange nicht so frequentiert wie der Elberadweg. Aber ab und zu hat man doch Begegnungen mit anderen Tourenradlern. Einen krassen Unterschied merkt man beim Material. Trifft man am Elberadweg meist auf die neuesten Räder mit hochwertig ausgestatteten Packtaschen, ist das Thema Material bei den Reisenden am Greenway eher zweitrangig. Durch grüne Wiesen, violett blühende Äcker und bei traumhaftem Radlerwetter rollt der Trupp in der belebten Stadt Tabor ein. Einchecken im nächst besten Hotel. Wie das Haus die Auszeichnung fahrradfreundlich erlangt  hat, ist mir schleierhaft. Auch hier in Tabor sind die Gebäude rund um das Zentrum musterhaft renoviert. Die Gastronomie ist auf Fremdenverkehr eingerichtet, welcher auch spürbar ist.

 

Montag 29.6.      Tabor nach Jindrichuv Hradec

Meist sonnig, heiß

Auch für den heutigen Tag ist Sommerwetter prognostiziert. Auf der Ausfahrtsstraße hat sich ein langer Stau gebildet. Die Radler weichen auf den Gehsteig aus und schwindeln sich an den Fußgängern vorbei um der Blechschlange zu entwischen. Raus aus dem Trubel kann man wieder tief durchatmen. Am Horizont steigen zwei dicke Rauchsäulen in den Himmel. Bei genauer Betrachtung kann man auch die dazugehörigen mächtigen Schlote erkennen. Die stammen von einem Kernkraftwerk. Den mittägigen Pitstop zelebrieren wir im kleine Ort Tucapy, auf der Terrasse des Tankstellenrestaurants. Das Preis- Leistungsverhältnis kann sich sehen lassen. Hier kehren viele Handwerker ein und die wissen meist wo es gutes, günstiges Papperl gibt. Auf  löchrigen Wegen holpern die Radler an einem malerischen Wasserschloss, wie aus einem Märchen, vorbei. Hinter der nächsten Kurve eine komplett konträre Szenerie und mitten durch eine aufgescheuchte Hühnerschar, samt zugehörigen Gockel. Ein schattiges Plätzchen auf einer Anhöhe mit guter Fernsicht eignet sich ideal für eine Schnittenpause. Von den Bäumen am Straßenrand die Kirschen zu „fladdern“ ist für mich nichts Neues. Das man aber auszieht um von den Feldern Erbsen zu stipizen, hat mich doch schockiert. Andere Länder, andere Sitten. Bei sommerlichen Temperaturen rollen die Radler in Jindrichuv Hradec ein. Über den Vorschlag, gleich hier die Zelte aufzuschlagen bin ich überraschender Weise gar nicht abgeneigt. Jindrichuv Hradec, ein weiteres herausgeputztes böhmisches Städtchen auf unserer Reise. Es bleibt genügend Zeit für eine ausgedehnte Erkundung. Auf den aufgeheizten Pflastersteinen in den schmalen Gassen kommt südländisches Flair auf. Vom See bietet sich ein malerisches Panorama der Stadt in der Abenddämmerung. Fast schon kitschig.  

 

Dienstag 30.6. Jindrichuv Hradec nach Slavonice

Sonnig,  heiß

Die morgendlichen Sonnenstrahlen zeichnen ein Schattenabbild des Vorhanges auf den Teppichboden. Wir können uns wieder auf einen sommerlichen Tag einstellen. Das junge Radlerpärchen am Hauptplatz hatten wir gestern auch schon zu Gesicht bekommen. Wir sind keineswegs die einzigen Bezwinger des Greenway Prag-Wien. Die Landschaft ähnelt sehr dem heimatlichen Weinviertel. Nach Österreich ist es auch nur mehr ein Katzensprung. In Nova Bystrice, ein Städtchen unmittelbar an der österreichischen Grenze, halten wir unser Einkehrbremserl ab. Eine Horde Schulkinder zieht durch die Stadt. Wahrscheinlich ein Ausflug, wenige Tage vor der Zeugnisverteilung. Die Greenwayroute verläuft jetzt entlang der österreichisch-tschechischen Grenze, weiterhin auf tschechischen Boden. Auf Forstwegen passieren die Radler Burg Landstein. Am späten Nachmittag stehen wir auf dem schmucken Stadtplatz von Slavonice und beschließen die Radlerei für heute bleiben zu lassen. Man merkt die Grenznähe. Viele Autos mit österreichischen Kennzeichen haben hier Halt gemacht. Eine Oma kommt per Rad mitsamt zwei Enkerl im Schlepptau hierher ins benachbarte Ausland, um nach Herzenslust Eis zu schlecken. Ab 22 Uhr kehrt Ruhe ein. Das Städtchen versinkt im Schlaf. Von der stirnseitigen Perspektive erinnert mich der erleuchtete Platz mit dem Kirchturm im Hintergrund an den Markusplatz in Venedig, wie auf unserer Radtour 2008.

 

Mittwoch 01.07.        Slavonice nach Hnanice

Sonnig, heiß

Kaum zu glauben, wieder ein Tag mit Sonnencremewetter. Hat sich Frau Sonne entlang der Elbe noch geziert, versucht sie jetzt alles wieder gut zu machen. Die Räder haben die Nacht im Weinkeller verbracht und sich wacker gehalten. Ich kann auf den ersten Metern kein Anzeichen von Trunkenheit erkennen. Im flotten Tempo pedalen die Radler verkehrsarmen Landstraßen entlang. Verwachsene Bunkeranlagen lassen den Verlauf der Staatsgrenze erahnen. Manche dieser grauen Betonklötze haben eine neue Verwendung gefunden. Sie dienen den Jägern als Ansitz. Die Straße leitet uns direkt zum Eingangstor von Schloss Frain an der Thaya. Eine riesige Schlossanlage mit mehreren Innenhöfen hoch über der Thaya auf einem Fels gebaut. Traumhafter Ausblick hinunter in den Ort. Optimal um den schönsten Gastgarten für die anstehende Mittagspause zu bestimmen. Dank Schwerkraft sitzen wir wenige Minuten später am auserwählten Ort und genießen den majestätischen Blick hinauf zum Schloss. Auf der breiten Mauer des Thayakraftwerkes überqueren die Radler den aufgestauten Fluß. Eine wunderschöne weiße Hängebrücke überspannt einen Seitenarm der Thaya. Darüber erreicht man einen Badestrand entlang des Stausees. Wir bleiben allerdings streng auf der Radroute und dringen immer tiefer in den Nationalpark Thayatal ein. Meist auf unbefestigten Wegen, teils steile Abschnitte, durch kleine Wassergräben. Idylisch, etwas abenteuerlich, bei Regenwetter und für Familien aber nicht geeignet. In einer tiefen Schlucht zu beiden Seiten bahnt sich die Thaya ihren Weg. Ich betrachte die Landschaft und stelle mir vor, eben irgendwo durch Kanada zu radeln, und das Rauschen eines wilden Canyonflusses zu vernehmen. Auf starkem Gefälle, schließlich sind auch Stufen zu bewältigen, erreichen wir die Flußschlinge, welche nur auf einer wackeligen Seilbrücke zu überqueren ist. Vom Naturpark wechselt man abrupt ins Weinbaugebiet. Im nächsten Ort, Hnanice, direkt an der österreichischen Grenze lassen wir die Räder ausrollen und finden in einem einfachen Gasthof Unterschlupf. Im Hof der Gaststätte erleben wir den Sonnenuntergang und stellen uns allmählich auf das Ende einer langen Reise ein.

 

Donnertag 02.07.     Hnanice nach Mistelbach (bzw. nach Hause)

Sonnig, heiß

Unter azurblauen Himmel treten die Radler fleißig in die Pedale. Immer der Staatsgrenze entlang durch flaches Terrain. Am Horizont kann man bereits einen markanten tektonischen Punkt des Weinviertels erkennen: Die Staatzer Klippe ragt aus der Ebene empor. Die Heimat zum Greifen nah. 12 Uhr 30 verlassen wir die offizielle Greenwayroute um nach Laa an der Thaya zu gelangen. Beim Grenzübertritt ins Heimatland ist es wieder da, dieses Hochgefühl, als hätte man soeben den höchsten Berggipfel bezwungen. Unbeschreiblich. Am Stadtplatz in Laa nimmt uns Harry in Empfang. Einer gemeinsamen Mahlzeit steht jetzt nichts mehr im Wege. Man spricht deutsch, auf allen Plätzen und Ecken. An diesen Umstand muss ich mich wieder gewöhnen. Wir setzen die Reise am regionalen Radweg Nr.5 fort. Mit Harry ist der Trupp auf fünf Radler angewachsen. Bei einem Betriebsgelände mit mehreren Lagerhallen und einer Brückenwaage ist schnell die Idee geboren, das Gesamtgewicht der Radler zu ermitteln. Die Dame im Waagenhäuschen hat nichts dagegen. Ist selbst zu Späßchen aufgelegt. Und unser Reisegewicht? Den genauen Wert  hab ich schon wieder vergessen. Es war knapp eine halbe Tonne. Weiter durch das aufgeheizte Weinviertel. Kurze Verschnaufpause in Loosdorf. In einem kühlen Verkaufsladen haben wir die Möglichkeit Himbeersturm, Himbeersaft und weitere beerige Produkte zu verkosten. Für Maria und Wolfi lautet das heutige Etappenziel Mistelbach, während Tom und auch ich die Etappe bis vor die eigene Haustür verlängern. Für uns beide endet somit eigentlich die heurige Radreise nach 1500km. Am Abend sind die Radler beim Heurigen wieder vereint um gebührend auf die erfolgreiche Tour 2015 anzustoßen. Außerdem wird beschlossen und zur Ehrensache erklärt, daß wir unsere beiden Gefährten morgen bis zum Stadtrand von Wien begleiten werden.

 

Freitag 03.07.     Eskorte nach Wien

Sonnig, heiß

 

Die Nacht im eigenen Bettchen hat mir auch keinen erholsameren Schlaf gebracht. Um 09:30 sind alle fünf Radler wieder vereint und die Reise in die Bundeshauptstadt kann beginnen. Auf unserer „klassischen Wienroute“eskortieren wir Maria und Wolfi durchs hügelige Gelände. Das Radeln macht immer noch Spaß. Ich hätte Lust gleich nahtlos die nächste Tour zu starten. Vor den Toren Wiens suchen wir ein schattiges Plätzchen für die letzte gemeinsame Mittagsrast. Dann heißt es Abschied nehmen von Maria und Wolfi. Die restlichen Radler treten die Rückfahrt ins heimelige Weinviertel an. So klingt die Radtour 2015 sanft aus und ist um 17 Uhr endgültig Geschichte